Wandern + Ausruhen

Inhalt:"Wandern + Ausruhen", XXL-Bank, Frühlingserwachen, Brennstempel, Victoriaweg, Fotos Ruhebänke, Grenzgang.

Das Schönste am Wandern ist die Verschnaufpause. Oder doch das Wandern? Wahrscheinlich beides. Deshalb kümmert sich der HuK sowohl um die Beschilderung von Wanderwegen als auch um die Sitzgelegenheiten. Schöne Holzwegweiser zeigen unsere Wanderwege an, etwa 15 solide Bänke befinden sich in Ort und Gemarkung. Ab 2014 zeigen Infotafeln Stationen des "Victoria- Weges" an. Wir wünschen viel Freude beim Erwandern unserer Region!

 

XXL-Bank bei der Grillhütte

Wie alljährlich im Frühling stellt der Heimat- und Kulturverein Niederbiel e.V. handwerklich selbst gefertigte Sitzbänke im Ortsbereich und der Feldgemarkung auf. Besonders an Aussichtspunkten laden sie zum Ausruhen, zum Plausch und zur schönen Aussicht ein. Neu aufgestellt wurde auch eine XXL-Bank, die von Volker Uhl aus massiven Eichenplanken gefertigt wurde. Sie steht am Waldrand der Schäferburg und bietet einen einzigartigen Ausblick über das Lahntal, Schloss Braunfels über die Niederbieler Ortslage bis hin zu den Waldungen um die Bieler Burg.
 Die Aufsteller Jörg Velten, Klaus Grünes, Manfred Schneider, Peter Henss und Hans-Helmut Hofmann freuten sich über ihr Tagwerk und erste positive Rückmeldungen von Wanderern.
Bild: Die XXL-Bank an der Schäferburg mit von links Manfred Schneider, Hans-Helmut Hofmann  und Peter Henss.

Frühlingserwachen- Waldspaziergang mit Förster und ein mittelalterlicher Fund

(Text:H.-H.Hofmann) Solms-Niederbiel, 9.Mai 2015. Zu einem informativen „Frühlingserwachen-Waldspaziergang“  hatte der Heimat- und Kulturverein Niederbiel in seinem 50. Jubiläumsjahr eingeladen und 30 Wanderer erkundeten mit dem Förster das westliche  Waldrevier. Dabei war auch die Niederbieler Burschenschaft gut vertreten.

Revierförster Frank Bremer erläuterte auf der gut 3-stündigen Wanderung anschaulich die Prinzipien des Waldbaus mit den Schwerpunkten  nachhaltige Bewirtschaftung und integriertem Naturschutz.

„Dabei wird verstärkt das Augenmerk auf die Veränderungen gelegt, die der Klimawandel mit sich bringt wie ausgeprägte Trockenphasen im Sommer und Klimaextreme wie Stürme und Überflutungen“, so Bremer. Leidtragende dieser Entwicklung ist die Fichte als Flachwurzler, die von Sommertrockenheit und Stürmen gleichermaßen geschädigt wird.  Nachpflanzungen erfolgen daher  gemischt mit Douglasien, die erheblich widerstandsfähiger sind. Auf Freiflächen werden verstärkt Eichen gepflanzt, die die im Vergleich zur Buche sturmfester sind, allerdings in der Jugendphase pflegeaufwändiger. „Ein großes Problem stellt nach wie vor der Wildverbiss von Rehen an Jungpflanzen dar“, sagte Bremer. Mit großem Aufwand müssen sogar Hauptbaumarten geschützt und Baumausfälle nachgepflanzt werden. In den letzten beiden Jahren seien von Firmen und Waldarbeitern 30.000 Pflanzen neu gesetzt worden, was sich nachteilig auf die Ertragssituation des Solmser Stadtwaldes  auswirke.

Ein weiterer Aspekt der Waldbewirtschaftung sei die Wasserrückhaltung bei Regenfällen, um den Abfluss des Regenwassers zu hemmen und Überflutungen zu vermindern.

Zum praktizierten naturgemäßen Waldbau im Solmser Wald zähle auch, dass großflächige Kahlschläge tabu sind und stattdessen Dauerwaldstrukturen entwickelt werden. Dabei werden ungleichaltrige, stufige Waldbestände gefördert mit Naturverjüngungen oder durch die gemischte Bepflanzung mit Baumarten.

Dabei komme den alten Buchenbeständen ein besonderer Stellenwert zu. Je mehr Holz nachhaltig in heimischen Wäldern beispielsweise für die Möbelindustrie geerntet wird, umso weniger Wälder werden weltweit ausgebeutet. Im Übrigen stelle Holz eine klimaschonende Alternative zu fossilen Energieträgern dar und der Bedarf könne ohne lange Transportwege vor Ort gedeckt werden.

Bremer zeigte sich erfreut über die zahlreichen interessierten Nachfragen.

Eine Neuentdeckung konnte der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereis, Hans-Helmut Hofmann, präsentieren. Eine waagerechte Fläche am Abhang zur Bieler Burg habe sein Interesse geweckt und ein entwurzelter Baum habe darauf Holzkohlereste zutage gefördert. Hier sei ein Kohlemeiler in Betrieb gewesen, der wiederum zu den von Heimatkundler Holger Süß gefundenen Schlackenresten aus einem Rennofen in der Nähe der Grundbachquelle im Wald passe. Offensichtlich sei hier eine hochmittelalterliche Waldschmiede zur Eisenproduktion in Betrieb gewesen.  

Den geselligen Abschluss der Waldbegehung machte die Gruppe im Vogelschutzgehölz, wo die Vogelschutzgruppe ein Lagerfeuer zum Braten der Steckewoscht und Getränke bereit stellte.

Heiße Sache: Brennstempel für den Verein

Der HuK ist nun im Besitz eines Brennstempels, mit dem man auf Holz den Namen unseres Vereins brennen kann. Das soll nicht nur etwaigem Schwund von Außenmöbeln vorbeugen, sondern ist auch eine Eigenwerbung für den Verein. Joachim Desch hat uns den Stempel gespendet, für den man normalerweise 450 Euro hinblättern muß. Herzlichen Dank dafür!

Victoriaweg am 28.9.14 eingeweiht

„Victoriaweg“ des Niederbieler HuK bildet einen Schwerpunkt des Gesamtkonzepts der neuen zertifizierten „Bergmannsroute“

Bereits in 2012 begann der Heimat- und Kulturverein Niederbiel (HuK) mit den Planungen des Projektes „Victoriaweg“, einem rund drei Kilometer langen Informationsweg „Auf den Spuren des Eisenerzbergbaus in Niederbiel“. Jüngst, im Jahr vor dem 50-jährigen Vereinsjubiläum, war es dann soweit für die Auftaktveranstaltung.  Die fünf überdimensionalen an historisch für den Eisenerzabbau in dem heutigen Solmser Stadtteil bedeutsamen Örtlichkeiten aufgestellten Informationstafeln wurden im Rahmen einer Sternwanderung von Wetzlar und Braunfels aus entlang der an diesem Tag zertifizierten „Bergmannsroute“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zu Beginn der Planungen des Victoriaweges hätte niemand gedacht, dass das Niederbieler Projekt einen Schwerpunkt der neuen „Bergmannsroute“ bilden würde. Doch auf der Suche nach Fördergelder für das Projekt, wurde mit der Stadt Solms ein Kooperationspartner gefunden, der Leader-Fördermittel beantragte. Es entstand eine Rundroute, die von Wetzlar, Braunfels, Leun und Solms aus zu der  ehemalige und im Oberbieler Dernbachtal gelegenen Eisenerzzeche „Grube Fortuna“ mit dem Besucherbergwerk führte. Diese war auch Ziel der Sternwanderung, an denen bei der Einweihung 60 Freunde der heimischen Bergbaugeschichte auf den Spuren des Eisenerzbergbaus vergangener Zeiten wandelten und bei der Verleihung des Zertifikats „Wanderbares Deutschland“ für die neue Bergmannsroute auf dem Gelände des heutigen Besucherbergwerks dabei waren. Mit von der Partie auch Solms Bürgermeister Frank Inderthal, Manfred Wagner aus Wetzlar und Wolfgang Keller aus Braunfels, die das zertifizierte Siegel aus den Händen von Margot Schäfer von der Abteilung für den ländlichen Raum des Lahn-Dill-Kreises entgegen nahmen.
Einen Schwerpunkt der neuen Bergmannsroute bildet jedoch der vom Niederbieler Heimat- und Kulturverein in der Gemarkung des Solmser Stadtteils errichtete „Viktoriaweg“, dessen fünf Informationstafeln bei der Wanderung von Lokalhistoriker Holger Süß an der Seite des Niederbieler HuK-Vorsitzenden Hans-Helmut Hofmann vorgestellt wurde. Süß wusste  zu jeder Örtlichkeit Interessantes aus der Geschichte zu erzählen und auch Werner Koob, ein ehemaliger Elektriker der Grube „Richardszeche“ in Niederbiel, wirkte mit. 
Den Auftakt bildete am „Sauplatz“ die offizielle Eröffnung des Victoriaweges“ durch Bürgermeister Frank Inderthal an der Informationstafel, die einen Überblick zu den Niederbieler Grubendistrikten gibt. Er dankte Janina Heisl von der Stadtverwaltung, Holger Süß und dem HuK. HuK-Vorsitzender Hans-Helmut Hofmann wies darauf hin, dass in vielen Niederbieler Familien die Männer den Haupterwerb im Bergbau fanden. Auch sein Großvater Jakob Klotz habe neben der Grubenarbeit auch als Landwirt und Schuster seine Familie versorgt. An den weiteren Stationen erläuterte Holger Süß fachkundig der 30-köpfigen Wandererschar im Alter von 3 bis 80 Jahren Wissenswertes zum Bergbau und dem Arbeitsalltag der Bergleute.
Gemeinsam auf dem Grubengelände angekommen, konnten sich die Wanderer am Stand des Niederbieler HuK mit Weck, Woscht und Getränken stärken, bevor Margot Schäfer das Wort ergriff. Im Namen von Landrat Wolfgang Schuster begrüßte sie die Wetzlarer und die Solmser Gruppe und wies auf die Errichtung der Informationstafeln zum Thema "Bergbau" und die Ruhebänke entlang der Bergmannsroute hin, die mit EU-Fördermitteln aus dem „Leader- Programm“ unter der Federführung der Stadt Solms mit Unterstützung der Nachbarkommunen Wetzlar, Braunfels und Leun aufgestellt wurden.
Das Land und die Europäische Union haben sich mit 9000 Euro sowie die Kommunen mit 7000 Euro an den Kosten beteiligt, hob Schäfer hervor. Das Projekt schlug auch beim HuK finanziell zu Buche, denn für die Errichtung der Informationstafeln entlang des „Victoriaweges“ brachte der Verein 4000 Euro aus Vereinsmittel auf.
Dank der vom Niederbieler HuK gestalteten Infotafeln habe die neue Bergmannsroute eine Aufwertung erhalten, betont Schäfer, so dass diese nun das zertifizierte Siegel erhielt.
Besonderen Dank sprach Margot Schäfer den Städten Solms und Braunfels aus, die durch eine intelligente Wegverlegung einen Wanderweg mit starkem Pfadcharakter mit möglichst wenig Asphaltanteil geschaffen haben. Das Ziel, die Kernstadt Wetzlar mit ihren Attraktionen zum Thema Montanhistorie mit einzubinden, sei ebenfalls gelungen und die vom Kreis initiierte Route verbinde nun auf der einen Seite den Lahnwanderweg und auf der anderen Seite die Grube Fortuna mit den zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf dem ehemaligen Zechengelände.
Mit der Route wurde bezogen auf die Heimatgeschichte neben dem unschätzbaren historischen Wert auch eine neue Touristenattraktion im Rahmen des Geoparkes Westerwald/Lahn-Dill/Taunus geschaffen, fügte Solms Bürgermeister Frank Inderthal hinzu und bedankte sich auch bei dem Niederbieler HuK.
Im Anschluss an die Worte des Solmser Stadtoberhaupts nutzten die Wanderer rege die Chance, sich von Ekkehardt Dietz vom Grubenverein über das Zechengelände führen zu lassen und in die Welt des Eisenerzabbaus vergangener Tage einzutauchen.

Ruhebänke des HuK in der Gemarkung

Grenzgang

"Ziel des „Grenzgangs“ ist, den Verlauf der Stadtgrenze zu kontrollieren. Aus administrativen Vorgängen, die bis in das 17. Jahrhundert zurück reichen, entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts ein Volksfest, das seither von Aktivisten bestimmt wird, die sich im Wesentlichen in Männergesellschaften und Burschenschaften organisieren und aus deren Reihen wesentliche Funktionsträger zur Gestaltung des Volksfestes gestellt werden." Quelle: Wikipedia, über den Grenzgang in Biedenkopf.

 

Grenzgang des Heimat- und Kulturverein mit der Burschenschaft „Eintracht und Gemütlichkeit“ in Niederbiel am Samstag, dem 11.Januar 2014.

Seit vielen Jahren wurde kein traditioneller Grenzgang in Niederbiel mehr gemacht, und wenn, dann fand er durch die Burschenschaft in sehr verkürzter Form statt. Um dem abzuhelfen und den interessierten Bürgern ein wenig Forst- und Heimatkunde sowie körperliche Betätigung und Geselligkeit zu bieten, taten sich der Heimat- und Kulturverein und die Burschenschaft „Eintracht und Gemütlichkeit“ zusammen und boten für den 11.Januar die Teilnahme am Grenzgang an. Vor der Mehrzweckhalle versammelten sich gegen 13 Uhr gut 50 Teilnehmer, die nach einer kurzen Begrüßung durch die Vorsitzenden des Huk, Hans Helmut Hofmann, und der Burschenschaft, Philipp Hagner, in Richtung Tennisplatz marschierten. Mit von der Partie waren auch der neue Revierförster, Herr Bremer, und Bürgermeister Inderthal. Nach einem kurzen Stopp am Brunnen „Knebelsborn“ (Backsteinhäuschen), der früher für die Wasserversorgung Niederbiels eine Rolle spielte, ging es den Lochwiesenbach hoch zu einer „Baustelle“ des Forstamts. Dort erklärte Herr Bremer, daß dieser Bereich mit Fichten und Buchen durch gezielten Einschlag und Neuanpflanzungen verjüngt wird. Zum Einsatz kommt meist die Baumerntemaschine (Harvester) eines Lohnunternehmers, bei wertvollen großen Bäumen nach wie vor Forstarbeiter mit Kettensäge. Drei Forstarbeiter sind bei der Stadt im Dienst. Die Kosten des Forstbetriebs in Höhe von rund 360.000 Euro im Jahr halten sich mit den Erträgen die Waage; die „Schwarze Null“ in der Bilanz ist das angestrebte Ziel. Übrigens beträgt die sogenannte „Umtriebszeit“ (Lebensdauer vom Keimling bis zur Fällung) bei Fichten 100 Jahre, wobei die Fichte an unsere Region schlecht angepaßt ist und oft vorzeitig wegen Krankheit oder Windwurf verwertet werden muß.Die Douglasie, eine vor 100 Jahren aus Amerika übernommene Baumart, wächst bei uns besser, wird künftig anstelle der Fichte gepflanzt und ist schon nach 80 Jahren erntereif; die Buche, die bei uns optimal wächst, nach 140 und die Eiche erst nach 240 Jahren. Weiter erfuhren wir, daß „Holz an Holz wächst“, d.h. vor allem starke Bäume Zuwachs an Holz haben, weshalb es sich lohnt, die sogenannten „Zukunftsbäume“ die benötigte Umtriebszeit stehen zu lassen, um den optimalen Ertrag zu erzielen. Nach dieser Lektion ging die Wanderung mit Erläuterungen des Jägers Hans-Helmut Hofmann vorbei an den Fuchslöchern und einer Wildschweinsuhle mit „Malbaum“ in Richtung Schäferburg. Unterwegs im Herzen der Natur trafen wir auf eine sprudelnde Licherquelle, die hinter einem Baum deponiert war. Ebendort war auch ein mit Gummiseilen umspanntes Karré, das mit einer Aufgabe für die elastischeren sprich jüngeren Teilnehmer der Tour aufwartete: Die im Inneren des Rings befindlichen Personen sollten zu gleichen Teilen über die vier unterschiedlich hohen Seile den Ring verlassen. Das erforderte eine rasche Absprache, kluge Einteilung und uneigennützige Hilfe unter den unterschiedlich großen Eingeschlossenen. Die Burschenschafter/Innen meisterten die überaschende Herausforderung mit Bravour. Der nächste Wegabschnitt führte einen halbzugewachsenen alten Grenzweg entlang, der sogar noch zwei alte Grenzsteine besaß. Bald erreichten wir bei schönstem Sonnenschein die Wiese zwischen Ober- und Niederbiel. Hier machte uns Herr Bremer mit einem anschaulichen Beispiel  die ökologische Vernetzung der Natur klar: In einem Kreis von 26 Personen bekam jeder eine Funktion wie „Wasser“, „Baum“ oder „Käfer“ zugeteilt. Dann wurden die Beziehungen in dem Ökosystem per zugeworfenem Schnurknäuel verdeutlicht. In Minutenschnelle entstand ein Netz von Abhängigkeiten, das beim Wegfall eines Faktors (Schnur loslassen!) seine Form stark veränderte. Nach dieser letzten Lektion ging es zur Schäferburghütte, wo Hüttenwart Peter Henß Brennholz gestiftet und HuK-Mitglied Karl Hagner daraus ein schönes Feuer gemacht hatten. Die Burschenschaft hatte bereits genügend Wurst, Brötchen und Getränke deponiert, an denen sich die Teilnehmer gegen einen Beitrag verköstigen konnten, und so klang diese gelungene Veranstaltung bei „Steckewoscht“ und Getränken aus.                           

HuK Aktuell:

Am 1.5.:Burgfest an der Grillhütte Schäferburg

Am 1. Mai findet wieder unser Burgfest statt. Dabei werden auch mehrere Holz- Kunst- Objekte eingeweiht. Mehr siehe "Grillhütte"!